Elektroauto Steuern & Kaufprämie- die Umweltprämie für E-Autos

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Was tut man, wenn eine Sache nicht so richtig in Schwung kommt? Man fördert sie, bewirbt sie und versucht sie möglichst schmackhaft zu machen. Und genau das hat die Bundesregierung getan, als sie merkte, dass die Nachfrage nach Elektroautos doch nicht so anlief, wie vorgestellt. Immerhin plant man bis 2020 eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen zu bringen. Doch der gute Wille der Bundesregierung traf nicht unbedingt auf riesiges Interesse potenzieller Käufer. Also will man diesen Plan mit finanzieller Förderung in Schwung bringen und gewährt Käufern von E-Autos nette Steuervergünstigungen und Prämien für den Kauf eines Elektroautos. Zusammenfassend nennt die Regierung dies übrigens „Umweltprämie“.

Es wurde lange diskutiert, doch dann schaffte man es endlich den Gesetzesentwurf zu verabschieden. Aber Achtung, ist der Fördertopf leer, gibt es, zumindest vorerst, keinen Nachschub. Wer zu spät kommt, bekommt nichts mehr. Da aber bis jetzt nur rund 50.000 Elektroautos auf Deutschlands Straßen fahren, ist die Gefahr, dass Sie zu spät kommen, relativ gering. Wir haben uns mal angeschaut, welche Förderung Sie erhalten, wenn Sie ein Elektroauto kaufen. Wir haben aber auch mal geforscht, ob dieser Plan sinnvoll ist. Immerhin lässt sich die Regierung die Förderung 1,2 Milliarden Euro kosten.

Aber ist das Geld sinnvoll angelegt?

Steuerbefreiung für Elektroautos

Im September 2016 beschloss der Bundestag die Steuerbefreiung rückwirkend von fünf auf zehn Jahre zu erhöhen. Die neue Regelung gilt ab dem 01. Januar 2016 und ist gültig für neue und umgerüstete Elektroautos. Arbeitgeber, die Mitarbeitern ermöglichen ihr privates Elektroauto in der Firma aufzuladen, profitieren ebenfalls von Steuersenkungen. Diese Regelung gilt erst einmal bis zum Jahr 2020. Ob Käufer eines Elektroautos nach 2020 noch von der Umweltprämie profitieren, bleibt abzuwarten.

Die Kaufprämie für Elektroautos- der Umweltbonus im Detail

Sie müssen zehn Jahre keine Kfz-Steuern für Ihr Elektroauto zahlen. Das klingt ja schon mal gut. Aber die Bundesregierung hat noch etwas draufgelegt, um die Kaufanreize zu erhöhen. Die Kaufprämie für Elektroautos beträgt 4.000,- Euro, wenn Sie sich für ein reines Elektroauto entscheiden. Außerdem erhalten Sie die Kaufprämie nur, wenn der Hersteller die andere Hälfte übernimmt. Das bedeutet, die Bundesregierung zahlt 2.000,- Euro und der Hersteller muss die weiteren 2.000,- Euro übernehmen. Gefördert werden nur E-Autos, die seit dem 18. Mai 2016 gekauft wurden.

Aber Achtung, Elektroautos, deren Kaufpreis höher als 60.000,- Euro liegt, sind von der Kaufprämie ausgenommen. Die Bundesregierung will damit so genannte Luxusfahrzeuge nicht fördern. Dies wiederum sorgte bei Tesla für Ärger, deren Tesla Model S nicht förderfähig ist. Tesla witterte einen gezielten Angriff gegen seine Elektroautos, die deutlich über 60.000,- Euro liegen. Man vermutet, dass eigene Marken wie zum Beispiel VW, BMW und Mercedes gefördert werden sollen. Die Bundesregierung ist jedoch der Meinung, wer sich einen Luxuswagen als Elektroauto leisten könne, benötige keine Förderung.

Hier finden Sie eine Liste aller förderfähigen Elektroautos, bereitgestellt vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.

So beantragen Sie die Umweltprämie für Ihr E-Auto

Beantragt wird die Umweltprämie beim Bafa, das dem Bundeswirtschaftsministerium unterstellt ist und bereits die Abwrackprämie abgewickelt hat. Sie müssen den Antrag, inklusive Ihrem Kaufvertrag oder Leasingvertrag hochladen. Den Online-Antrag finden Sie hier. Neben Privatpersonen können auch Unternehmen, Vereine, Körperschaften und Stiftungen die Prämie beantragen – nicht aber die öffentliche Hand sowie die Autohersteller selbst und deren Tochterfirmen. Außerdem muss das Elektroauto mindestens sechs Monate auf den Antragsteller zugelassen sein.

Wie andere Staaten Kaufanreize setzen und Elektroautos fördern

Interessanterweise gelingt es in anderen Staaten besser Verbraucher für Elektroautos zu gewinnen. Frankreich subventioniert E-Autos sehr viel stärker als Deutschland und zahlt bis zu 10.000,- Euro für den Kauf. Außerdem erhält jeder Haushalt, der eine eigene Ladestation bei sich errichten lässt, eine Steuergutschrift in Höhe von 30%. Außerdem gibt es bereits 12.000 Ladestationen, mit dem Schwerpunkt Paris. Auch die französischen Autohersteller zeigen sich ein bisschen fixer. Renault hat von seinem E-Auto Zoé bereits 50.000 Stück gebaut und auch Peugeot und Citroen haben schon elektrische Kleinwagen gebaut, die sich ideal für die Stadt eignen.

Auch in Großbritannien klappt das alles viel besser als in Deutschland. Führen 2014 noch 4.000 E-Autos durch das Land, sind es heute bereits 60.000 Elektroautos. Das massive Wachstum ist auch hier durch die großzügigen Zuschüsse zustande gekommen, denn die Regierung bezuschusst den Kauf eines E-Autos mit bis zu 11.000,- Euro. Rund 4.000 Ladestationen sind bereits gebaut und E-Autos fahren steuerfrei. Schon die Auswahl an elektrischen Autos ist beachtlich. In Großbritannien kann man aus 30 verschiedenen Modellen auswählen.

In Norwegen boomt der Markt so stark, dass man bereits begonnen hat Kaufanreize zurückzufahren. Hier können Elektroautos Busspuren benutzen, müssen keine Parkgebühr zahlen, erhalten ihre Batterieladung kostenlos, bezahlen keine Zulassungsgebühren und Steuer. Das Land hat es geschafft seinen Anteil an Elektroautos auf 22% zu steigern, aber jetzt bremst der Staat und ab 2018 sollen Fahrer eines Elektroautos wieder Steuern zahlen. Zunächst nur die Hälfte und zwei Jahre später dann den vollen Steuersatz. Hier diskutiert man sogar darüber, dass in den nächsten zehn Jahren der Verkauf von Verbrennern komplett verboten werden soll.

Was könnte man in Deutschland tun und warum die Umweltprämie Nonsens ist

In Deutschland ist die Umweltprämie noch ziemlich wirkungslos. Das liegt aber sicher nicht nur an deren Höhe und an dem Umstand, dass sich die Deutschen sowieso ziemlich schwer mit Veränderungen tun. Experten meinen, dass die Umweltprämie fehlkonzipiert sei. Und das ist wohl auch wahr, denn die Krux ist, keine Ladestationen, keine E-Autos. Hinzu kommt, so lange der Strom für Elektroautos kein Ökostrom ist, sind Elektroautos auch nur bedingt umweltfreundlicher als Verbrenner. Ein ganz großer Aspekt ist aber auch die Reichweite, die aktuell noch zwischen etwa 200km und 500km liegt. Dabei machen die 500km Elektroautos noch den Bruchteil aus. E-Autos sind schlichtweg umständlich, bieten wenig Komfort und für den Verbraucher gibt es wenig gute Gründe umzusteigen. Wichtig wären günstigere Batterien, viel mehr Ladestationen und teures Benzin. Erst wenn sich Elektroautos gegenüber dem Verbrennermotor rechnen und komfortabel aufgeladen werden können, werden mehr Verbraucher über einen Wechsel nachdenken.