Kommt jetzt die Abwrackprämie für Benzin- und Dieselautos?

Viele Autofahrer werden sich an die Abwrackprämie, bzw. Umweltprämie erinnern, die in Höhe von 2.500,00 Euro gewährt wurde, wenn ein altes KFZ verschrottet wurde und im Gegenzug ein Neuwagen oder Jahreswagen zugelassen wurde. Das war 2009 und wurde im Rahmen eines Konjunkturpaketes beschlossen.

Jetzt steht erneut eine Abwrackprämie zur Diskussion, dieses Mal für Benzin- und Dieselautos. Man will den Verkauf von Elektroautos fördern. Welch ein Wunder, sind doch die Verkaufszahlen bislang alles andere als berauschend. Der Vorschlag einer Abwrackprämie kam von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, die allerdings eine Bedingung an ihre Idee stellte.

Woher kommt der Ökostrom für Elektroautos?

Wie ökologisch können Elektroautos sein, wenn der Strom atomar erzeugt wird? Das dachte sich auch die Bundesumweltministerin, die an die neue Abwrackprämie die Bedingung verknüpfte, es müsse genügend Ökostrom vorhanden sein. Und tatsächlich, so ganz falsch liegt die Ministerin mit ihrer Überlegung nicht, denn die bisher verfügbaren Strommengen an Ökostrom reichen noch lange nicht aus, um die gesamte Mobilität auf Elektro umzustellen.

Die Ministerin schaut bei ihren Überlegungen auch nach China, denn hier will man ganz andere Geschütze als in Deutschland auffahren. Autohersteller sollen per Quote verpflichtet werden, einen Mindestanteil von Elektroautos produzieren zu müssen, um überhaupt weiter in China agieren zu dürfen. Ziemlich konsequent, aber auch logisch, schaut man sich einmal die massiven Umweltprobleme an, die China in den Städten und Großstädten hat.

Welche Konsequenz bräuchte Deutschland?

Die chinesische jedenfalls nicht, ist die Ministerin überzeugt, denn schließlich geben die deutschen Autohersteller an, bis 2025 rund 15 bis 25% Neuzulassungen an Elektroautos zu schaffen. Ja, wenn die Autohersteller das angeben, muss das ja auch stimmen. Tatsächlich? Es darf gezweifelt werden, denn Mitte des Jahres hat die Bundesregierung die Kaufprämie für Elektroautos beschlossen und bezuschusst jedes Elektroauto, das den Richtlinien entspricht, mit 4.000,00 Euro, die sich Staat und Hersteller teilen. Der Kaufboom blieb allerdings aus. Und da braucht es keine verpflichtenden Konsequenzen?

Einige Bundesländer teilen den Optimismus der Ministerin allerdings nicht ganz und haben im Bundesrat eine Verbotsinitiative für Verbrennungsmotoren gestartet. Die Ministerin ließ nicht lange auf sich warten und stellte schnell klar, dass sie sich nicht anschließen werden. Sie vertraue dem Markt und dem technischen Fortschritt, da brauche es keine weiteren Verbote.

Aha, kann man da nur sagen. Deutschland und seine Abneigung gegen Verbote oder Deutschland und seine Hörigkeit gegenüber den Autoherstellern?